Die Berichterstattung über hospitalisierte Kinder und Jugendliche ist zuverlässig und aktuell. Wenn es um die Kritik an einer Veröffentlichung aus dem sportlichen Bereich geht, in der z.B. Bierkästen als Belohnung für ein Fahrradrennen ausgelobt werden (Weser-Kurier vom 8. 12. 15), oder darüber berichtet wird, dass sich eine Brauerei als Sponsor eines Fußballvereins andient (Weser-Kurier vom 13. 12. 15), ändert sich allerdings die Bereitschaft zur dringend notwendigen Reflektion. Es wird der Brauereichef mit der Losung „Fußball und Bier – das passt zusammen!“ zitiert, ungeachtet der Wirkung, die eine solche Aussage auf Kinder und Jugendliche auslöst.
Auf Nachfrage beim „Weser-Kurier“ gibt es hierzu keine Stellungnahme – weder mündlich, noch schriftlich. Zur großen Freude der Alkoholindustrie. Mit Hilfe dieses Medien-Kotaus gelingt es der Alkoholindustrie, ihre Produkte mit einem noch größeren Selbstverständnis zu bewerben. Gleichzeitig hilft man der Alkoholindustrie effektiv in ihrem unseriösen Bemühen, Präventionsprogramme für Kinder und Jugendliche ad absurdum zu führen und schließlich auszuhebeln.
Trotz mehrfacher Nachfrage bei der Redaktion (Mail an Moritz Döbler am 15. 12. Und am 21. 12. 2015), übt man sich in der fragwürdigen Kunst beharrlicher Schweigsamkeit.
Hier unsere Nachfrage beim Bremer Weser-Kurier im Wortlaut:
Verehrter Herr Döbler,
am 8. und am 13. d.M. sind im Weser-Kurier Artikel erschienen, die eine Verknüpfung von Alkohol mit sportlichen Aktivitäten beschreiben.
Zum einen ging es um ein Indoor-Radrennen mit einer Kiste Bier als Hauptgewinn, zum anderen berichten Sie vom Sponsoringaktivitäten der Union-Brauerei für den BSV.
Wir von der bcgh.de möchten hierüber berichten und möchten Ihnen vorab Gelegenheit geben, Stellung hierzu zu beziehen.
Über eine baldige Antwort bis zum 18.12. freuen wir uns.